Grundgedanken zur Psychotherapie:

Psychische Erkrankungen treten immer häufiger auf und sind inzwischen einer der häufigsten Gründe für Arbeitsunfähigkeit oder sogar Berufsunfähigkeit. Dies wurde in verschiedenen Studien nachgewiesen. Allerdings scheuen sich viele Menschen noch, wegen seelischer Probleme professionelle Hilfe zu suchen.

Lebenskrisen sind Entwicklungschancen! Dazu gehört allerdings, dass wir die Krisen bewältigen, ansonsten können sie krank machen und z. B. Auslöser für Depressionen oder Angststörungen sein.

Seele und Körper besitzen großartige Selbstheilungskräfte – nur manchmal braucht es Impulse von außen, um diese anzuregen.

Meine Haltung dazu:

Ich möchte Sie ermutigen, sich bei psychischen Beschwerden genauso rasch professionelle Hilfe zu holen, wie Sie es wahrscheinlich bei körperlichen Symptomen tun. Wenn Sie Bauchschmerzen haben und die „Hausmittel“ nicht helfen, dann holen Sie sich medizinische Hilfe und gehen zum Arzt oder Heilpraktiker. Wenn Sie über mehrere Tage oder sogar Wochen unter depressiver Stimmung oder Ängsten leiden oder Sie das Gefühl haben, in einem Lebensbereich nicht mehr alleine zurecht zu kommen und die „Hausmittel“ (Gespräch mit Freunden, Entspannungstraining, etc.) nicht ausreichend wirken, dann sollten Sie sich umgehend psychotherapeutischen Rat holen.

In einem therapeutischen Gespräch lässt sich leicht klären

  • ob Sie an einer psychischen Erkrankung leiden
  • und wie diese gegebenenfalls am besten behandelt werden kann.

Wie können Sie selber feststellen, ob Sie eine Psychotherapie benötigen?

Hier einige erste Fragen, die Sie sich selbst stellen können:

(Quelle: Rosemarie Piontek: Mut zur Veränderung. Methoden und Möglichkeiten der Psychotherapie. Bonn, 2009.)

  • So kenne ich mich nicht! Fühle ich mich anders als sonst?
  • Beunruhigt mich diese Veränderung?
  • Gibt es eine Erklärung für die Veränderung?
  • Reicht diese nicht aus, um die Dauer und Heftigkeit der Beschwerden zu begründen?
  • Kann ich meine tägliche Arbeit nur noch mit Mühe verrichten?
  • Mache ich mir immer Sorgen und habe ich viel Angst?
  • Leide ich unter körperlichen Beschwerden?
  • Ist mein Schlaf gestört, schlafe ich zu wenig oder zu viel?
  • Fühle ich mich oft aggressiv, hasserfüllt, gereizt oder bin ich sehr intolerant?
  • Bin ich oft krankgeschrieben?
  • Habe ich Selbstmordgedanken?
  • Habe ich kaum noch Menschen, mit denen ich über meine Probleme sprechen kann?
  • Helfen Gespräche mit Freunden nicht mehr?
  • Fällt die Veränderung auch anderen deutlich auf?
  • Ist das schon länger als drei Monate so?
  • Ist mir das alles egal?

Haben Sie eine oder mehrere Fragen mit „ja“ beantwortet? Dann sollten Sie zur weiteren diagnostischen Abklärung eine/n Psychotherapeutin/en aufsuchen. Eine Überweisung vom Arzt ist hierfür nicht erforderlich.

Bei welchen Erkrankungen biete ich Ihnen Psychotherapie an?

  • Depressionen
  • Angststörungen
  • Burnout
  • Akute und posttraumatische Belastungsstörungen
  • Anpassungsstörungen z.B bei schweren körperlichen Erkrankungen
  • Psychosomatische Erkrankungen
  • Chronische Schmerzen

Was ist mit Lebenskrisen (z.B. durch Tod einer geliebten Person), Trennung, Beziehungsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Mobbing, etc.?

Auch hier kann eine frühzeitige psychotherapeutische Begleitung sehr hilfreich sein und eine Entwicklung einer der o.g. Erkrankungen abmildern oder verhindern. Allerdings werden die Kosten von den Krankenkassen meist erst übernommen, wenn eine der eingangs genannten Diagnosen vorliegt.

Was genau ist Psychotherapie und wozu dient sie?

Psychotherapie ist ein Weg,

Schritt 1: sich seine dysfunktionalen Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster bewusst zu machen und

Schritt 2: diese mit den darunterliegenden/ verdrängten/ abgespaltenen ursprünglichen Gefühlen in Verbindung zu bringen, so dass

Schritt 3: Gefühle und Muster bearbeitet, neu ausgerichtet und in das Alltagserleben gesünder integriert werden können.

Diese Schritte können Sie alleine gehen, allerdings blockiert oft die eigene „Betriebsblindheit“ der intrapsychischen Struktur und die Angst vor dem Unbekannten, dem Neuen die echten Lösungen, frei nach dem Motto „Leiden ist leichter als Lösen“ oder drastischer ausgedrückt: „ich sitze zwar in der Scheiße, aber hier ist es wenigstens schön warm und vertraut!“

So ist es also sehr sinnvoll, sich einen professionellen „Navigator“ zu suchen, der Ihnen hilft, sich in den Ihnen unbekannten, unbewussten Regionen Ihrer Seelenlandschaft zu orientieren, neu Wege zu entdecken, sich aus der alten „Problem-Trance“ zu lösen und bisher „karstige“ Bereiche mit Lebendigkeit und Zuversicht zu erfüllen. Daraus kann ein besseres Selbst-Bewusstsein und Selbst-Verständnis, ein wohlwollender Umgang mit sich selbst und den eigenen Stärken und Schwächen, sowie mehr Lebensfreude und positive Bindungen zu anderen Menschen entstehen.

Wer es gerne wissenschaftlicher formuliert hat:

Definition nach Hans Strotzka, Wien 1975: Was heißt das?
Psychotherapie ist ein bewusster interaktioneller Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen, Da geschieht etwas in und zwischen den Therapiestunden, das über die gemeinsame Begegnung und Arbeit von PatientIn und TherapeutIn Einfluss hat auf Leiden und Verhalten der PatientInnen hat.
die in einem Konsensus als behandlungsbedürftig gelten, PatientIn, TherapeutIn und Bezugsgruppe sind sich einig darüber, dass es sich um eine behandlungsbedürftige Krankheit handelt.
mit psychologischen Mitteln Psychologische Mittel sind u.a. Bewusstmachung, Erklärung von psychischen Zusammenhängen, Deutung, Übertragung….
in Richtung auf ein definiertes Ziel TherapeutIn und PatientIn legen gemeinsam die Therapieziele fest, wie etwa Symptomminimalisierung und/ oder Strukturänderung der Persönlichkeit
mittels lehrbarer Techniken Techniken der

– Tiefenpsychologie: Deutung, Übertragung, Spiegelung, ….

– Verhaltenstherapie: Verhaltensanalyse, Konfrontation, …

– Psychoanalyse: freies Assoziieren….,

– Kunsttherapie: intuitives Malen, …

– Prozess- und Embodimentfokussierten Psychologie (PEP): Klopfen, hypnotherapeutische Ansätze, ….

auf der Basis einer Theorie des normalen und pathologischen Verhaltens. Jede Psychotherapierichtung hat eine eigene Theorie über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von psychischen Störungen.

Psychotherapie bietet also Hilfe bei Störungen des Denkens, Fühlens, Erlebens und Handelns, sowie bei psychosomatischen Erkrankungen. Der Begriff Psychosomatik bringt zum Ausdruck, dass die Psyche (Seele) einen Einfluss auf das Soma (Körper) hat und umgekehrt.

Erfreulicherweise setzt man psychologische Behandlungsmethoden immer häufiger auch begleitend zu medizinischen Maßnahmen bei organischen Störungen ein wie Krebs, chronischen Erkrankungen, chronischen Schmerzzuständen, neurologischen Störungen, Herz-Kreislauferkrankungen. Hier biete ich Ihnen außerdem Komplementärmedizin wie Craniosakralarbeit,und  Spagyrik    an

Welche therapeutischen Verfahren biete ich in meiner Praxis an?

Basis meiner Arbeit ist die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, kurz „TP“, welche den psychoanalytischen oder psychodynamischen Verfahren zugeordnet wird. Die TP geht davon aus, dass in der Tiefe der Zeit (=Kindheit/ Jugend) und in der Tiefe des Unbewussten liegende Konflikte die Ursachen für die aktuelle psychische Störung/ Erkrankung sind.
Die Behandlung erfolgt durch Bewusstmachung, Herstellen von Bezügen zwischen Entwicklungsgeschichte und aktuellen Symptomen, Verstehen, Fühlen und Bearbeitung dieses unbewussten „Materials“. Dies geschieht zum einen im Gespräch (Deutungen, Erklärungen etc.), durch die therapeutische Beziehung, aber auch in Wahrnehmungsübungen und dem Erleben emotional korrigierender Erfahrungen.

Ergänzend setzte ich Elemente aus der systemischen Therapie/ Familienstellen, Arbeit mit inneren Anteilen und Imaginationen, KIPT (=kathathym-imaginative Psycho-Traumatherapie), Traumatherapie, Ritualarbeit, Kunsttherapie und „Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie“ =PEP® (nach Dr. Michael Bohne) ein.

Wie finden Sie den für Sie richtigen Therapeuten/ die richtige Therapeutin?

Folgen Sie Ihrem Gefühl und Ihrer Intuition! Wenn Sie sich im Erstgespräch wohl, geschützt und verstanden fühlen, dann sind Sie auf dem richtigen Weg, denn in der Psychotherapie ist ein gutes „Matching“ zwischen TherapeutIn und PatientIn eine der wichtigsten Grundlagen für eine erfolgreiche Arbeit. Nutzen Sie die Probesitzungen, ggf. auch bei mehreren verschiedenen TherapeutInnen, um die richtige Wahl zu treffen. Psychotherapie ist kein Kaffeekränzchen. Wenn Sie Ihrem Gegenüber nicht vertrauen können und sich nicht wirklich sicher bei ihr/ ihm fühlen, dann werden Sie nicht alles „auspacken“ was Ihnen auf der Seele liegt.

Was kostet eine Psychotherapie?

Private Versicherte und Beihilfeberechtigte bekommen die Therapie bei mir meist problemlos erstattet. Private Kassen haben allerdings sehr unterschiedliche Verträge, deshalb sollten Sie sich bei Ihrer Kasse erkundigen oder in Ihrem Versicherungsvertrag nachsehen, wie Ihre persönlichen Bedingungen im Falle der Psychotherapie geregelt sind.

Selbstzahler haben den Vorteil, dass die Therapie sofort beginnen kann, ohne Formalitäten oder Einschränkungen durch die Krankenkasse. Das Erstgespräch biete ich Ihnen zu einem reduzierten Satz von 30 Euro an. Die Therapiestunden stelle ich Ihnen in Anlehnung an die GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) mit aktuell 85 Euro in Rechnung.

Gesetzlich Versicherte bekommen die Psychotherapie von Ihrer Kasse regulär nur beim Kassentherapeuten bezahlt. Da ich eine Privatpraxis führe und somit keinen „Kassensitz“ habe, können gesetzlich Versicherte entweder als Selbstzahler oder im Rahmen des sog. Kostenerstattungsverfahrens nach §13,3 SGB V zu mir kommen. Wie man hier sinnvoll vorgehen kann entnemen Sie bitte den beiden folgenden Merkblättern:

InfoFlyer Kostenerstattung 2018           Rechtslage Kostenerstattung

Genauere Infos gerne telefonisch unter 0911 – 490 14 802

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